Die Reitkunst ist mehr als nur das Beherrschen von Techniken und Lektionen, im Sattel und am Boden. Sie verkörpert eine Lebensphilosophie, die ständige Weiterentwicklung anstrebt, nach Verbindung zum Pferd sucht, Kunst im Entstehen lässt und sichtbar gemachte Liebe ist.

In ihrem Streben nach Harmonie hinterfragt die Reitkunst sich selbst, sucht stets nach den besten Lösungen und bleibt dabei im Wandel, ohne dabei ihre tiefen Wurzeln zu verlieren. Sie betrachtet die Lehren der alten Meister im Licht neuester Erkenntnisse.

Das Hauptziel der akademischen Reitkunst besteht darin, das Pferd durch spezifische Gymnastizierung in seinen natürlichen Möglichkeiten zu fördern. Bereits vorhandene Fähigkeiten werden erweitert, und Schwächen werden behutsam bearbeitet. Durch den Aufbau der für das Reiten benötigten Muskulatur und die Förderung der Tragkraft streben wir danach, ein feines und leistungsfreudiges Reitpferd auszubilden.

Wir legen besonderen Wert darauf, dass der Körper des Pferdes durch das scheinbar unnatürliche Reiten keinen Schaden nimmt. Unsere Absicht ist es, nicht nur physisch, sondern auch psychisch zu fördern. Wir streben danach, das vollkommene Vertrauen des Pferdes zu gewinnen und eine tiefe und respektvolle Kommunikation aufzubauen.

Die Reitkunst bedeutet somit nicht nur technisches Können im Sattel, sondern eine Reise, bei der Pferd und Reiter gemeinsam wachsen, lernen und sich entfalten.